Chronik

Wir über uns - oder wie die Zeit verfliegt

„…Es war einmal eine kleine Hexe, die war erst einhundertsiebenundzwanzig Jahre alt und das ist ja für eine Hexe noch gar kein Alter…“, erst recht nicht, wenn sie eine „Hexe der Altstadtblüten“ ist.

Eine moderne, alternative zu der bereits bestehenden und definitiv neuartigen Definition für die Begriffe „Blüte“ und „Hexe“ könnte auch so lauten: „…
ein fröhliches, lachendes Weib, dass nicht zu altern scheint, aber statt dessen das Brauchtum pflegt, gerne neue Weiber in der bereits schunkelnden Gruppe aufnimmt und immer für einen Spaß am Leben zu haben ist…“

Während der närrischen Tage im Jahre 1981 fassten einige Damen den Entschluss, eine Karnevalsgesellschaft zu gründen, der nur Frauen angehören sollten. Gesagt – getan! Auf der am 17. März 1981 stattgefundenen Versammlung gründeten 7 Damen die Gesellschaft. Sie einigten sich auf den Namen „Recklinghäuser Altstadtblüten“ KG. e.V., 1.Damengesellschaft.

Anfangs hatten die Damen es schwer, sich in der karnevalistischen Männerwelt durchzusetzen. Viele gaben ihnen keine Überlebenschancen. Doch die Damen gaben nicht auf. Sie beantragten die Mitgliedschaft im Bürgerausschuss Recklinghäuser Karneval, im Bund Ruhr Karneval und im Bund Deutscher Karneval und wurden aufgenommen.

Als Till Eulenspiegel nahmen die „Altstadtblüten“ 1982 zum ersten Mal am Rosenmontagszug teil. In der darauf folgenden Session schafften sie es sogar mit einem eigenen Karnevalswagen, der mit der großen Unterstützung der Ehemänner gebaut wurde, beim Rosenmontagszug dabei zu sein. Von diesem Zeitpunkt an lautete das Motto der Vereinsarbeit bei den „Altstadtblüten“: „Sind wir heut´ auch noch so klein – morgen werden wir die Größten sein“.

Weiberfastnacht 1986 war es dann soweit.

Die Damen wagten den Schritt aufs Eis.

Dank der großen Unterstützung einiger Gönner fand am 6. Februar 1986 die erste Damensitzung im Depot statt. Der Erfolg der Veranstaltung zeigte ihnen, dass die Wiederholung eines solchen Festes unbedingt im darauf folgenden Jahr erfolgen musste. Einmal wurde noch im Depot gefeiert. Da das Depot zu klein wurde, feierten die Altstadtblüten 1988 und 1989 im Saalbau. Von dort ging es in die Engelburg. Die „Altstadtblüten“ konnten der Vielzahl der Kartenwünsche auf Grund der Saalgröße leider nicht entsprechen. Die Recklinghäuser Damenwelt hatte zwischenzeitlich erkannt, wie locker, fröhlich und stimmungsvoll man mit den „Altstadtblüten“ feiern kann, und entsprechend groß war die Kartennachfrage.

Nach vielen mit Erfolg gekrönten Veranstaltungen wagten die Damen wieder die Rückkehr in den Saalbau, der ein wesentlich größeres Platzangebot hatte. Die Entscheidung war goldrichtig. Von Jahr zu Jahr wuchs die närrische Frauenschar, die von den „Altstadtblüten“ mit Humor und Fröhlichkeit verwöhnt wurde. Was gibt es Schöneres als einen Saal voll lachender Frauen, die einmal ihren Alltag für einige Stunden vergessen? Doch dann kam das Jahr 2000 mit einer niederschmetternden Nachricht für alle Karnevalisten. Der Saalbau, der Veranstaltungsort vieler Recklinghäuser Karnevalsgesellschaften seit vielen Jahren wurde auf Grund brandschutztechnischer Mängel von jetzt auf gleich geschlossen. Alle Karnevalisten und so auch die „Altstadtblüten“ standen vor einer Session ohne Veranstaltungssaal. Doch Dank der großen Unterstützung der DUB-Brauerei und dem Recklinghäuser Gastronom Uwe Suberg konnten die betroffenen Gesellschaften einen Zeltaufbau hinter dem Rathaus auf dem Konrad-Adenauer-Platz realisieren. Karneval feiern in einem Zelt – das war Neuland für Karnevalisten in Recklinghausen. Für die „Altstadtblüten“ war allerdings das große Platzangebot in dem Zelt eine Herausforderung. Mit viel Arbeit und dem tatkräftigen Mitwirken vieler Mitglieder und auch Dank der Unterstützung der Senatoren und Sponsoren wurde das Festzelt dekoriert und ausgestattet und so zu einem geeigneten Veranstaltungsort. Mit den Damen der „Altstadtblüten“ feierten 1200 Frauen eine rauschende Weiberfastnacht. Es war einfach unglaublich. Doch auf Grund der hohen Kosten, die für das Zelt zu leisten waren, entschieden sich die Karnevalisten im Jahr 2002 gegen eine Zeltlösung. Was nun? Die „Altstadtblüten“ feierten ihre Damensitzung im Ruhrfestspielhaus - und wie wir heute wissen, war die Entscheidung im Kassiopeia zu feiern goldrichtig. Leider stehen auch im Saal Kassiopeia nur eine begrenzte Anzahl an Sitzplätzen zur Verfügung, doch es ist ein Saal mit einem ausgesprochen schönen Ambiente. Die erfolgreichen Veranstaltungen im Ruhrfestspielhaus zeigten uns, dass dies auch für die Damensitzungen der nächsten Jahre der richtige Veranstaltungsort sein wird.

Zum guten Gelingen einer jeden Veranstaltung tragen mittlerweile eine Vielzahl von Frauen bei, die in den vergangenen 41 Jahren der Gesellschaft beigetreten sind. 1991 zählten die „Altstadtblüten“ noch 31 zwischenzeitlich sind es 210 Mitglieder. Die vielen Aktiven der Gesellschaft praktizieren das ganze Jahr über ein harmonisches Vereinsleben. Es gibt immer viel Spaß und gute Laune, ob bei den Damensitzungen zu Weiberfastnacht, zum Oktoberfest oder Senatorinnenabend, zum Rosenmontagsumzug oder während der Ausflugsfahrten - die gute Laune der Altstadtblüten ist ansteckend und mitreißend. Der Stammtisch am ersten Mittwoch im Monat in der Gaststätte „Becky's Kolpinghaus“ ist für die meisten der aktiven Damen ein Muss. Bei den „Recklinghäuser Altstadtblüten“ kann jeder eine echte Gemeinschaft erfahren. Hier wird zusammen gelebt, gelacht, gefeiert und wenn nötig auch gelitten und mancher überlegt, ob so viel Frohsinn wohl „mit rechten Dingen“ zugeht…hex - hex…. Mit viel Mut und Ausdauer haben die Damen bald 4 x 11 Jahre ihr anfangs kleines mittlerweile großes Narrenschiff durch die karnevalistischen Wogen geführt. Die 1. Damenkarnevalsgesellschaft „Recklinghäuser Altstadtblüten“ hat sich in all den Jahren immer positiv entwickelt und sich auch zu einer der Großen Recklinghäuser Karnevalsgesellschaften etabliert. Die Blüten verstehen es mit viel Charme auch den jungen karnevalistischen Nachwuchs für sich zu begeistern, sie sind alles andere als eine aussterbende Spezies und bleiben ihrem Motto treu: „Sind wir heut´ auch noch so klein – morgen werden wir die Größten sein.“

Gibt man beispielsweise auf der Internetsuchmaschine “google“ den Begriff “Altstadtblüte“ ein, so erhält man 34.500.000 Treffer, zu dem Begriff “Recklinghäuser Altstadtblüten“ sind es immerhin noch 111.000 Treffer. Zwar muss man mit einem Augenzwinkern zugeben, dass nicht alle ganz genau “passen“, aber das ist doch ein tolles Ergebnis. Man findet Begriffe wie “jecke Weiber lassen es krachen“, “feiern ausgelassen“, “Auszeichnung für Altstadtblüten“ oder auch “Miteinander-Füreinander“ jedenfalls alles Begriffe, die neugierig, stolz und fröhlich machen. Der Vorstand dankt allen Freunden und Gönnern für die großzügige Unterstützung in den vergangenen Jahren und würde sich freuen, wenn ihnen diese auch in den nächsten Jahren nicht versagt bleibt. Die Gesellschaft dankt allen Besuchern für Ihre Treue und freut sich auf viele weitere Weiberfastnachtssitzungen und Feste gefüllt mit viel Witz, Humor und guter Laune.

Im wahrsten Sinne des Wortes ein dreifaches
„Altstadtblüten“ – Helau KG Altstadtblüten
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